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Mitarbeiterseite fordert: Gleichen Lohn für gleiche Arbeit für 30.000 Caritas-Beschäftigte im Osten

Am 15. und 16. Dezember 2016 geht es für die Mitarbeiterseite bei den Verhandlungen in Magdeburg um die Angleichung der Gehälter der 30.000 Caritas-Beschäftigten im Osten, an die der West-KollegInnen. Denn Caritas-Beschäftigte im Westen profitieren bereits seit Juni 2016 von der in diesem Jahr beschlossenen Tariferhöhung. Für die KollegInnen im Osten liegen die Löhne jedoch aktuell bis zu 13 Prozent unter denen der Caritas-Beschäftigten im Westen – und das für die gleiche Arbeit mit einer Stunde mehr Regelarbeitszeit.

Seit Jahren entsprechen die Verhandlungsergebnisse der Regionalkommission Ost nicht den Abschlüssen der Bundeskommission. Deshalb fordern MitarbeiterInnen im Osten, dass sie ab sofort den gleichen Lohn erhalten, wie ihre KollegInnen im Westen.

„Nicht nur, dass die Caritas-Beschäftigten im Bereich der Regionalkommission Ost im Vergleich zum Bundesmittelwert zwischen 40 und 230 Euro weniger im Monat verdienen, sie mussten bereits in der Tarifrunde 2014 einen Lohnverlust zwischen 300 Euro und 1100 Euro hinnehmen – eben wegen einer zeitlichen Verzögerung der Tariferhöhung um insgesamt zwei Jahre“, sagt Andreas Jaster, Sprecher der Mitarbeiterseite der Regionalkommission Ost der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes.

Zeitliche Verzögerungen bei der Umsetzung der Bundesbeschlüsse in der Regionalkommission Ost in den vergangenen Tarifrunden:
• 2008: 18 Monate
• 2010: 12 Monate (1. Erhöhung), 18 Monate (2. Erhöhung)
• 2012: 18 Monate (1. Erhöhung), 24 Monate (2. Erhöhung)
• 2013: 10 Monate (1. Erhöhung), 14 Monate (2. Erhöhung)

Weitere Nachteile für Caritas-Beschäftigte im Osten:
• Für die unteren Lohngruppen wurden bei der vorletzten Tarifrunde keine Erhöhungen geleistet.
• Im Osten liegt die Regelarbeitszeit bei 40 Stunden in der Woche, im Westen bei 39 Stunden.
• Das Weihnachtsgeld in den neuen Bundesländern beträgt bei der Caritas lediglich 57,5 Prozent des Septemberentgeltes.

Bis zum Jahr 2009 glichen sich die Tarifgebiete bis auf ca. 95 Prozent an. Seit sechs Jahren ist diese Entwicklung im Osten wieder gegenläufig. Aus Sicht der Mitarbeiterseite stellt die Lohnungerechtigkeit im Bereich der Regionalkommission Ost eine Missachtung der katholischen Soziallehre dar.

Die Vertreter der Mitarbeiterseite der Region Ost fordern daher jetzt für die 30.000 MitarbeiterInnen des katholischen Wohlfahrtsverbandes (neue Bundesländer, Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein) in der Tarifverhandlung eine Vergleichbarkeit der Tabellen Ost/West und eine deutliche Angleichung an die mittleren Werte der Bundesebene der Caritas.

Pressemitteilung als PDF (Download)